Zweite Videokonferenz Gera – Orenburg

Heute fand die zweite Videokonferenz zwischen den Russischschülern der Klasse 8c und den Kadetten der Präsidenten Kadettenschule statt. Kennengelernt haben sich beide Seiten in der ersten Konferenz im November. Schnell beschlossen die drei involvierten Lehrerinnen, Nadja Blust, freiberufliche Deutsch-Online-Lehrerin (Frankreich), Deutschlehrerin Laryssa Kadoschnikowa (Russland) und Russischlehrerin Elke Kolodzy (Deutschland), diese Kontakte weiter zu pflegen und den Schülern ein Angebot zu unterbreiten, in einem gemeinsamen Sprachenraum miteinander und voneinander zu lernen. Das virtuelle Sprachenlabor von Nadja Blust ist dafür der geeignete Ort. Über die interaktiven Tafeln können sowohl das Sprachenlabor als auch die Klassenräume in den jeweiligen Orten geöffnet werden.

Diesem Treffen gingen zahlreiche Vorbereitungen voraus, in die natürlich auch die Schüler involviert waren. Die Lehrerinnen selbst investierten sehr viele gemeinsame Skypekonferenzen um diese Konferenz intensiv vorzubereiten.

So wurde ein gemeinsamer Adventkalender erstellt. Dazu bastelten beide Klassen zwölf Quizfragen und drehten dazu kleine Filme. Zusätzlich wurde den Kadetten der Märchenmarkt Gera vorgestellt. Im Gegenzug erhielten die Geraer Schüler Filme zum Geschenk, in denen die Kadetten die Festtagsvorbereitungen an der eigenen Schule dokumentierten. Mit diesen Materialien wurde bereits im Vorfeld gearbeitet. Auch persönliche Kontakte werden nun schon seit zwei Wochen gepflegt. Alle Schüler haben einen Briefpartner und berichten nun über Familie, Freizeit, Vorlieben usw. Die Betreuung erfolgt über den Unterricht. Erstaunlich ist die große Offenheit der Schüler zueinander. Keiner lehnte einen Briefpartner ab, großzügig wurden Bilder ausgetauscht und Freunde vorgestellt. Die Geraer Gymnasiasten konnten auf das Dossier im Hefter zurückgreifen und arbeiteten außerordentlich selbstständig. So blieben Frau Kolodzy nur wenige Korrekturen.

Um einen reibungslosen Austausch der Informationen rund um Briefe und Konferenzen zu sichern, haben die Lehrerinnen einen gemeinsamen Online-Ordner eingerichtet. Hier sind alle Materialien, Bilder, Filme usw. zu finden.

Deshalb war es auch möglich, dass die Pannen, die den Witterungsverhältnissen zu schulden waren, nach der Konferenz ausgeglichen werden konnten. Alle Materialien waren jederzeit über den Ordner abrufbar. Erwähnte Pannen waren anfangs auf deutscher Seite nicht vorhandener Ton und eine schwankende Netzverbindung zum Server, später hatte aber auch die russische Seite diese Probleme. Die Übertragungen waren oft stark verzögert. Dennoch bewiesen alle Disziplin und Geduld, was sich letztendlich auch auszahlte. Hier gilt ein besonderes Dankeschön an Frau Blust, die immer wieder versuchte, den Kontakt herzustellen bzw. die Wartezeit für die Partner zu überbrücken. Sie versprühte Elan und Freude und brachte uns mehrfach zum Lachen.

Quizfragen wurden abwechselnd präsentiert und durch Antwortkärtchen signalisierten die Schüler die Lösungen. Für die deutschen Schüler war dem Beantworten der Quizfragen ein Film vorausgegangen. Diesen sahen die Schüler bereits am Montag. Ein besonderes Geschenk machten die Kadetten den deutschen Schülern mit einer Powerpoint-Präsentation über die Heimat von Väterchen Frost.

Jede Klasse bereitete aber auch ein Lied vor. Die Deutschen erhofften sich eine Überraschung mit dem Lied «В лесу родилась ёлочка» in einer modernen Fassung der Gruppe Балаган Лимитед. Da auch hier die Übertragung nicht klappte, sangen die Geraer kurzentschlossen und mutig live, was sehr gut bei Frau Blust und den Kadetten ankam. Die Geraer hatten sich sowieso recht weihnachtlich gekleidet und bemühten sich, diese Stimmung so auch an die anderen zu vermitteln.

Trotz der mitunter unzureichenden Netzverbindung trug auch diese Konferenz dazu bei, das Verständnis für den anderen Kulturkreis zu fördern, miteinander zu kommunizieren, den interkulturellen Vergleich zu praktizieren und Sprache zu erleben.

Alle freuen sich schon auf die nächste Konferenz im Februar. Die Geraer werden sich gedulden müssen, denn die Kadetten haben zum Jahreswechsel längere Ferien und besuchen ihre Familien im weiten Russland. Bis dahin wird fleißig korrespondiert. Vokabeln werden gebüffelt und es wird überlegt, welches neue Thema Anlass bietet, das Projekt fortzuführen. Schließlich geht es darum, die Fremdsprache zu praktizieren – zu sprechen und zu hören, miteinander zu arbeiten und voneinander zu lernen und dabei die Erfahrung zu machen, dass es Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede gibt.

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