Juniorwahl 2017

Anlässlich der Bundestagswahl am 24. September 2017 wurde ausgehend von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) eine Juniorwahl durchgeführt.

Die Bundestagswahl ist die wichtigste Säule unserer parlamentarischen Demokratie; jene, welche ihre Stimme zur Wahl abgeben, entscheidet damit darüber, von wem die Bundesrepublik Deutschland vier Jahre lang regiert wird.
Die Wahl ist also das Mittel der politischen Mitbestimmungsmöglichkeit für alle Deutschen.
Die Vergangenheit hat uns bereits gelehrt, wozu es führen kann, wenn diese demokratische Errungenschaft verspielt wird.
Daher ist es wichtig, bereits das demokratische Bewusstsein junger Menschen zu stärken und sie über die Wahl gut aufzuklären und Ihnen damit verbunden die Möglichkeit zu geben, schon für die nächste Wahl, die sie ab 18 Jahren durchführen können, zu „üben„.
Eine andere Funktion der Juniorwahl ist die der Statistik: Junge Menschen sind die Zukunft Deutschlands, weswegen Ihre Stimmen schon bei der nächsten möglichen Wahl ausschlaggebend sein können. Durch die Juniorwahl kann bereits vor der „großen“ Wahl festgestellt werden, wie die Jugendlichen ihr Deutschland regiert haben möchten. Dabei ist die Studie besonders aussagekräftig, da dort nahezu alle Schüler der Schulformen der Sekundarstufen I und II ab Klasse 7 (schulspezifische Ausnahmen) wahlberechtigt sind.

Das Interessante für Schüler und Lehrer des Zabel-Gymnasiums dürften nun die pünktlich zur Schließung der „richtigen“ Wahllokale veröffentlichten Ergebnisse unserer Schule sein:

Wahlbeteiligung:
234 von 313 wahlberechtigten Schülern, ≙ 74,8 %
2 ungültige Stimmen
Dabei liegt das Zabel-Gymnasium etwas über dem Wert der Bundestagswahl 2013 (71,5 %).

Erststimme:
Mit der Erststimme wird ein Kandidat aus dem Wahlkreis des Wählers gewählt. Dieser kann durch jede Partei aufgestellt werden, aber auch unabhängige Kandidaturen sind möglich.
Derjenige, der die meisten Erststimmen in seinem Wahlkreis erhält (relative Mehrheit), bekommt ein Direktmandat und kommt als Abgeordneter in den Bundestag.
Dabei erhielten die Kandidaten folgende der abgegebenen 234 Stimmen:

Name des Kandidaten Stimmenanzahl
Dr. Robby Schlund (AfD) 57
Andreas Leps (Bündnis 90/Die Grünen) 24
Volkmar Vogel (CDU) 78
Frank Tempel (Die Linke) 17
Katja Gosch (FDP) 25
Günter Brinkmann (FREIE WÄHLER) 3
Elisabeth Kaiser (SPD) 25
Lisa Gerta Walther (V-Partei³) 1
Jens Geidel (Einzelkandidat) 1
Gerhard Matthias Hüfken (Einzelkandidat) 1

Die Kandidaten wurden nach alphabetischer Reihenfolge der zugehörigen Partei geordnet.
Der fett markierte Kandidat würde, wenn der Wahlkreis Gera – Greiz – Altenburg nur aus Zabelianern bestehen würde, für diesen in den Bundestag einziehen.

Zweitstimme:
Die Zweitstimme entscheidet über die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag, also wieviele der 598 Bundestagssitze jeweils einer Partei zustehen. Diese Stimmen sind auch jene, welche an den Wahlabenden nahezu stündlich verkündet werden. Allerdings besteht in Deutschland eine sog. „fünf-Prozent-Hürde“: Die Zweitstimmen zählen nur, wenn Parteien mindestens fünf Prozent aller Zweitstimmen erhalten.

Partei Stimmenanzahl Stimmenanteil
AfD 45 19,2 % (11,0 %)
BGE 0 0 %
Bündnis 90/Die Grünen 22 9,4 % (7,0 %)
CDU 52 22,2 % (36,0 %)
Die Linke 14 6,0 % (9,5 %)
Die Partei 8 3,4 %
DM 3 1,3 %
FDP 47 20,1 % (9,5 %)
Freie Wähler 0 0 %
MLPD 1 0,4 %
NPD 7 3,0 %
ÖDP 5 2,1 %
Piratenpartei 3 1,3 %
SPD 23 9,8 % (22,0 %)
V-Partei³ 2 0,9 %

Die Parteien sind nach alphabetischer Reihenfolge geordnet. Die Werte in Klammern geben die aktuellen Umfragewerte (Quelle: Forsa, Stand: 22.09.2017) an. Die Farben geben an, ob sich die Partei gegenüber der letzten Bundestagswahl (2013) verbessern (grün) oder verschlechtern (rot) würde. Eine schwarze Farbe oder kein Wert in Klammern gibt an, dass dazu in der Forsa-Umfrage kein Wert vorhanden ist.
Die fett markierte Partei hätte die Mehrheit der Sitze im Bundestag, wenn in Deutschland nur Zabelianer wohnen würden.

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Die Sitzverteilung wurde nach dem Verfahren von Sainte-Laguë errechnet (siehe http://www.bundestagswahl-bw.de/sitzberechnung_btw.html).

Und wer würde nun Bundeskanzler werden?
Die Wahl des Bundeskanzlers, welcher vorher von den Parteien gestellt werden musste, geschieht durch die Wahl durch den Bundestag. Normalerweise stimmen dabei die Abgeordneten für den Kanzlerkandidaten ihrer Partei.
Um schließlich Kanzler zu werden ist eine absolute Mehrheit nötig, d.h., die Stimmenanzahl muss größer als 50 % der Stimmen sein. Kommt in diesem ersten Durchgang keine absolute Mehrheit zustande, wird innerhalb von 14 Tagen dieser Vorgang bis zu unendlich oft wiederholt, bis eine absolute Mehrheit von einem Kandidaten erreicht wird oder nach Ablauf der 14 Tage; dann gewinnt derjenige, der die meisten Stimmen (relative Mehrheit) erhält.

Partei Kanzlerkandidat
AfD Dr. Alice Weidel; Dr. Alexander Gauland
BGE
Bündnis 90/Die Grünen Katrin Göring-Eckardt; Cem Özdemir
CDU Dr. Angela Merkel
Die Linke Dr. Sarah Wagenknecht; Dr. Dietmar Bartsch
Die Partei Serdar Somuncu
DM
FDP Christian Lindner
Freie Wähler
MLPD
NPD
ÖDP
Piratenpartei Anja Hirschel; Sebastian Alscher; René Pickhardt
SPD Martin Schulz
V-Partei³

Im Zabel-Land würde also voraussichtlich Frau Dr. Angela Merkel Bundeskanzlerin werden.

Der Bundesdurchschnitt der Juniorwahl ist ab So., 24.09.2017 ab 18:00 Uhr hier einsehbar: http://www.juniorwahl.de/bundestagswahl-2017.html

[Update 18:23]

Die Live-Hochrechnungen und Ergebnisse zur „echten“ Wahl 2017 sind ab So., 24.09.2017 ab 18:00 Uhr hier einsehbar: https://www.merkur.de/politik/bundestagswahl-2017-prognose-sitzverteilung-sowie-ergebnisse-aller-wahlkreise-und-gemeinden-in-deutschland-zr-8516887.html

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